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Asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch

Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) verbreitet sich seit 2004 in Europa von Frankreich ausgehend (Erstfund in Bordeaux). Seit 2019 wird die ursprünglich aus Südchina und Südostasien stammende Art in Hessen nachgewiesen. Seit 2022 wird sie im Rhein-Main-Gebiet und im Kreis Bergstraße beobachtet. Bis 2023 liegt ihr hessischer Verbreitungsschwerpunkt in Südhessen. Im Kreis Bergstraße wurden 2022 insgesamt 8 Nester gemeldet, im Jahr 2023 waren es bereits 160 Nester mit einer Nestdichte von bis zu 11 Nestern je Quadratkilometer (Viernheim 2023).

Die Königinnen und damit Nestgründerinnen verbreiten sich mit Windunterstützung bis zu 60-80 km/Jahr. Der Warenverkehr durch Bahn, Fernverkehr, Schifffahrt stellt einen weiteren Verbreitungsweg dar.

Im Unterschied zur geschützten heimischen Hornisse (Vespa crabro) ist die asiatische Hornisse (Vespa velutina) etwas kleiner. Kopf und Brust sind schwarz gefärbt, der Hinterleib gelb/orange und die Beine gelb. die asiatische Hornisse erscheint damit wesentlich dunkler als die heimische Art, deren Kopf und Brust brauner gefärbt sind und deren Hinterleib gelbe und schwarze Streifen mit schwarzen Punkten aufweist. Die Beine der heimischen Hornisse sind braun.

Während die heimische Hornisse mit dem Nestbau erst im April/Mai beginnt und im Oktober/November die Nester in der Regel absterben, bauen ihre asiatischen Verwandten bereits in den ersten warmen Märztagen ihre Nester. Der Nestbetrieb mit Aufzucht und Vermehrung von Arbeiterinnen, männlichen Tieren und Jungköniginnen hält bei ihnen bis in den Dezember bzw. den ersten Frosttagen an. Aus einem einzelnen Nest können bis zu 500 Jungköniginnen ausfliegen und im Boden oder totem Holz überwintern. Viele Königinnen überleben die Fröste nicht. Dennoch können aus einem Nest im Folgejahr bis zu fünf neue Nester, teilweise mit mehreren Königinnen, entstehen.

Während die Nester der heimischen Hornisse eher versteckt in Baumhöhlen, Nistkästen oder unterm Dach zu finden sind, baut die asiatische Hornisse zuerst sogenannte handballengroße Gründungs- oder Primärnester, die frei in Bodenhöhe und Bewegungsbereich von Menschen gebaut werden (in Hecken, in Nistkästen, am Haus oder sogar an Gartenmöbeln.) Später werden diese Primärnester zu Sekundärnestern ausgebaut oder die Tiere "ziehen" mit ihren Sekundärnestern in größere Höhen in Bäume um, wor die Nester ebenfalls frei hängen. Sind diese Nester dann prall gefüllt mit Arbeiterinnen, kann es vorkommen, dass Wind oder Regen das Nest zum Absturz bringt und die Tiere dann aufgeschreckt umherfliegen und es in der Folge zu Stichen kommt.

Das Gift der asiatischen Hornisse ist nicht giftiger als das der heimischen Art und stellt mit Ausnahmen von allergischen Reaktionen keine Lebensgefahr für Menschen dar. Die Tiere sind in der Regel auch genauso friedfertig wir ihre heimischen Vertreter. Nur bei einer Neststörung kommt es zu Angriffen und Stichereignissen. Aufgrund der Nähe der Nester (vor allem der Primärnester) im Bewegungsbereich des Menschen kommt es aber zu häufigeren Stichen und die Tiere "verfolgen" tatsächlich die Störer hartnäckiger als die heimische Art.

Zur Nahrung aller Hornissen zählen alle flugfähigen Insekten wie Mücken, Fliegen, Wespen, Falter aber auch Honigbienen. Ein Hornissenvolk vernichtet dabei bis zu 11 kg Insekten pro Jahr. Solange es genug Nahrung gibt, bleiben Bienenstöcke kein bevorzugtes Jagdgebiet. Gerade aber im Herbst, wenn die Insekten rarer werden, patroulliert die asiatische Hornisse gerne vor Bienenstöcken und dringt auch in diese ein. Die betroffenen Bienenvölker werden zum einen durch das direkte Fressen bedroht, aber auch dadurch geschwächt, dass sie weniger ausfliegen, da die Hornisse vor dem Bienenstock patroulliert. Bei vielen Hornissennestern im Umfeld kann es daher zu Bedrohung ganzer Bienenvölker führen.

Die asiatischen Hornissen fühlen sich in wassernahen Bereichen wohler als in trocken-heißen Gebieten. Die Flugaktivität wird an heißen Tagen auf die Morgen- und Abendstunden verlegt.

Nach der EU-Verordnung 1143 aus 2014 zählt die asiatische Hornisse zu den sogenannten invasiven Arten, deren Ausbreitung bekämpft werden muss. Die Art ist beim Regierungspräsidium Darmstadt oder der Unteren Naturschutzbehörde meldepflichtig, ein entsprechendes Meldeformular ist auf der Website des Hessischen Landesamtes für Naturschut, Umwelt und Geologie (HLNUG) unter https://hlnug.de/hornisse abrufbar.

Die Bekämpfung durch frühzeitige Nestentfernung muss zum Schutz vor Stichen durch geschulte Personen durchgeführt werden. Ein unselektives Fangen mit Lockstoff-Fallen ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung verboten.

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